Spielfeld Reviews

Erfahrungsbericht Dark Emergency 7, Mahlwinkel in Sachsen-Anhalt



Der Mai neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit gen Norden zu wandern, um dem größten Airsoft-Event Deutschlands einen Besuch abzustatten. Für fast alle von uns ist es der erste Besuch der Dark Emergency und dementsprechend sind viele schon gespannt darauf, was sie erwartet. Dieses Jahr fand die 7te DE statt und hier lest ihr, was man geboten bekommt.

Anfahrt: Wie immer recht einfach mit einem Navigations System zu finden. Auf der offiziellen Homepage werden 2 Straßen angegeben, wovon eine richtig war und uns zum Ziel geführt hat. Einfach vorher die 2 Adressen checken und es sollte klappen. Straßen auf dem Gelände sind, wie bei Panzerstraßen üblich, im Plattenbau gehalten. Mit schwereren Fahrzeugen etwas langsamer fahren, sonst wird es interessant. Sonst bestehen die Wege aus Kieswegen mit Schlaglöchern aber das geht vollkommen ok. Wir haben ein Early Access Ticket gekauft und kamen gegen Abend 18 Uhr etwa an. Wir erfuhren später, dass der große Early-Ansturm bereits vorbei war und so konnten wir locker flockig zur Anmeldung und gleich danach ohne Wartezeit zum Zeltplatz fahren. - Note 2

Parkplatz: Parkplätze waren mehr als genug vorhanden. Jedoch befanden sich die Parkplätze weiter weg vom Zeltplatz. Auf der Homepage stand, dass man mit seinem ganzen Gepäck bis zum gewünschten Zeltplatz fahren kann, ausladen und dann das Gefährt zum Parkplatz bringen. Vor Ort war das jedoch anders: Immerhin relativ zentral konnte man das Fahrzeug abstellen, ausladen und dann mal eben 2 Tonnen Gepäck bis zum Platz schleppen. Danach musste das Fahrzeug umgehend weggefahren werden. Nach 10 Stunden (der Fahrer hatte noch mehr drauf) Fahrt war das ein regelrechter Motivationskiller und die Laune aller Beteiligten sank in den roten Bereich. Ob der Parkplatz während dem Event bewacht wurde wissen wir nicht, da wir kein Bedürfnis hatten zum Auto zurück zu latschen. - Note 3 (zwei Minuspunkte für das Nicht-Einhalten-der-Vorgaben durch Orga)

Zeltplatz: Zum Zeltplatz gibt es nicht allzu viel zu sagen. Ist halt wie jeder Campingplatz auch. Es sind zusätzlich abgesteckte Parzellen im Voraus mietbar. Ob das notwendig ist, lassen wir offen. Wir hatten einen freien Platz. Jedoch muss das so ziemlich der Letzte gewesen sein. Obwohl wir Early Tickets hatten, war der Zeltplatz proppenvoll. Zugegeben, der ein oder andere Trupp hat sich ganz schön breit gemacht. Hier könnte evtl. die Orga beim Aufstellen mal Patrouille laufen. (Für nächstes Jahr biete ich mich gern dafür an.) Auf dem Zeltplatz verteilt stehen Stromagregate, die um 1 Uhr nachts abgeschaltet wurden. Aufgrund des Platzengpasses standen wir genau neben so einem Ding. Entweder man hat dann einen guten Schlaf oder haut sich Ohrenstöpsel rein. Der Zeltplatz wird sporadisch bewacht von Securitys, jedoch wurden angeblich mindestens 8 Zelte ausgeraubt. Das ist aber aus meiner unserer Sicht nicht die Schuld des Betreibers sondern der Arschlöcher, die es nötig haben zu klauen. - Note 2

Location: Das reine Spielfeld ist 120 Hektar groß. In den 2 Spieltagen haben wir, trotz 16.000 Schritte pro Tag auf dem Zähler, 30% gesehen. 1500 Spieler verteilen sich dank der Missionen bei der Größe sehr gut. Von Gebäuden, Barrikaden, Sandsackbunkern, Schützengräben, Schützentürmen und Fahrzeugwracks ist alles dabei. Wirklich der Wahnsinn. Der Großteil der Fläche ist bewaldet, was auch eine wahre Freude für Sniper in Ghillie Anzügen und bei 30 Grad Außentemperatur ist. Es war wirklich für Jeden etwas dabei. Der Marktplatz wurde in einem anschaulichen Kreis aufgebaut. Auf linker Hand befanden sich einige Shops rund ums Airsoft. Zur rechten Seite standen hinter jeder Menge Bierbänke verschiedene Fressbuden mit richtig gutem Angebot zu vernünftigen Preisen. Die Hauptküche sollte vielleicht darüber nachdenken eine größere Fritteuse anzuschaffen, damit man nicht 1 Stunde auf seine Pommes warten muss. In der Mitte befand sich die Bühne, Bierpilz und jede Menge Platz zum abendlichen Feiern. Hinter dem Marktplatz gab es die Shooting-Range. Meiner Meinung nach ein wenig zu klein ausgebaut. Sowohl in der Breite als auch in der Länge. Gleich daneben war G&G höchstpersönlich vertreten, die im Laufe des Events ein eigenes Turnier abhielten. Worum es da überhaupt ging, erfuhren wir tatsächlich erst am zweiten Spieltag. Vielleicht wurde zu wenig Werbung dafür gemacht. (Es ging übrigens um G&G Armament World Cup CQB Shooting Competion – kann gegoogelt werden). Zwischen allem befand sich auch ein Tätowierer, der, nebenbei gesagt, sehr gute Arbeit leistete. Von drei Chrono-Ständen bekamen wir jedoch nur zwei zu Gesicht. Wo der dritte gewesen sein soll, wissen wir nicht. Überhaupt war recht wenig ausgeschildert, sodass ich persönlich (ich lief in Zivil vorrangig mit Warnweste umher) oft nach dem Weg gefragt wurde. Gefehlt hat mir ein Stand für Camping Ausrüstung, da durchaus etwas vergessen wurde. Zum Überleben hat es aber gereicht. - Note 1

Angebot: Wer auf Airsoft steht, findet dort alles, was sein Herz begehrt. Sowohl spieltechnisch als auch beim „Feierabend“. Jeden Abend gab es ein Programm, welches die Stimmung immer weiter anheizte. Das Preis/Leistungsverhältnis war absolut stimmig. Natürlich ist alles eine Frage des Geschmacks und des Aufnehmens im Gesamten. Der ein oder andere Teilnehmer hat vielleicht ganz andere Erfahrungen gemacht. Nach Recherche fand zb. nicht Jeder die Bühnenshow toll. Wir waren insgesamt elf Personen mit elf verschiedenen Ansichten. Jeder Einzelne sagt jedoch genau das Gleiche. Dass das Angebot des Events vollkommen zufriedenstellend war und die Erwartungen übertroffen haben. – Note 1

Sanitäre Anlagen: Ich schreibe diesen Punkt aus meiner persönlichen Sicht. Zu mir- Ich bin eine zimperliche kleine Frau mit Ansprüchen. Im Vorfeld hatte ich diesbezüglich einen inneren Fight mit mir selbst denn ich hatte folgende Punkte im Kopf: 1500 Menschen, zu 98% Männer, Festival über 4 Tage. Mein Resümee: Ich war positiv überrascht! Es gab wirklich ausreichend Toiletten sowie Duschen für alle. Natürlich staute es sich zu bestimmten Uhrzeiten. Morgens das Klo, abends die Duschen. Und natürlich hat man nach dem 500. kein warmes Wasser mehr. Zugegeben, das war Überwindung, kalt zu duschen. Doch die paar Minuten kann man das durchaus aushalten. Wer mich kennt, wird jetzt nicht glauben, dass das wirklich ich geschrieben habe. Zur Sauberkeit: Ein hochverdientes Lob an das Putzpersonal. Ich habe nicht ein einziges Mal!!! eine dreckige Toilette gesehen. Am ersten Tag stand leider aufgrund der Benutzer das Wasser in den Becken. Nachdem ich zur Orga ging und es ansprach und 10 Minuten später einen neuen Versuch wagte, war das Problem behoben. Toilettenpapier war übrigens auch immer vorhanden. Es gibt bereits andere Berichte vom Event, wo das alles ein wenig anders war. Ich kann hier jedoch nur aus meiner Erfahrung sprechen und die war zu meiner vollsten Zufriedenheit. Eine sehr verdiente Note 1 von mir zu den reinen Containern. Mein Partner (männlich) hat jedoch noch eine zusätzliche Erfahrung gemacht. Die Pissoire im hinteren Bereich wurden leider außer Acht gelassen. Ab dem ersten Tag schon waren diese überfüllt und liefen über und wurden den Rest des Events nicht geleert. Das senkt die Gesamtnote auf 3.

Verpflegung: Angeboten wurden Getränke am Bierpilz oder der Cocktail Bar für Preise weit unter Festival-Durchschnitt. Essen: Pizza-Stand, Käsepätzle/Chilli/Kaiserschmarrn-Stand, Fisch-Stand und einen Stand, bei dem es sämtliche Burger, Hot Dogs, Nachos, Pommes usw. gab. Da sollte für jeden was dabei sein. Faulheit siegt und lecker war es auch. Wie weiter oben bereits angesprochen war die Planung des größten Futterstands etwas bescheiden. Für 1500 Spieler 3 kleine Fritteusen für Pommes sind etwas wenig und auch die Kasse war nicht immer besetzt. Sie kamen also nicht hinterher und man hatte manchmal Wartezeiten von bis zu einer Stunde aufs Essen. Jedoch waren alle Speisen, die wir probiert haben voll in Ordnung. - Note 2

Bedingungen: Es ist ein reines Außengelände. Wenn die Sonne scheint, ist es meist warm aber man hat viel Wald, wenn es regnet, ist es nass und kalt. Die Nacht war immer frisch und die Temperatur sank bis auf 5 Grad. Tagsüber war perfektes Spielwetter. Selbst wenn es auf dem Festplatz windig wurde, wir haben es auf dem Spielfeld nicht bemerkt. An die Bedingungen muss man sich als Spieler eben anpassen. Dass es schon mal rutschig werden kann, sollte Jedem klar sein. Der Boden des Geländes ist abwechselnd betoniert, mit Schotter aufgefüllt oder naturbelassen. Im Gefecht sollte man also aufpassen wohin man tritt. Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich und wer stolpert, in einen Schützengraben fällt oder ähnliches, der ist einfach selbst schuld. Außerhalb des Spielfelds befanden sich Reste von Stacheldraht. Dort sollte eigentlich keiner rumlaufen also bestand auch dort eigentlich keine Gefahr. - Keine Benotung

Sicherheit: Wie bei den Bedingungen schon erwähnt, ist der Boden abwechslungsreich. Hier also Vorsicht im Eifer des Gefechts. Im Außen- und Innenbereich stehen gut gesicherte Barrikaden und Bauten, bei denen man keine Angst haben muss, dass sie umfallen oder einbrechen. Marshall's (Schiedsrichter) waren genug auf dem Feld, die ihre Augen offen gehalten haben. Jedoch gilt hier wie immer, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Auf dem Campingplatz streifen auch ab und an Security herum, Tag wie auch Nacht aber geklaut wurde trotzdem. Jedoch kann man nicht 200 Security auf den Campingplatz loslassen und jedes Zelt einzeln bewachen. Auch hier, achtet auf euren Krempel. Ein Zelt mit Sanitätern vom Arbeiter Samariter Bund war auch auf dem Campingplatz mit einem Quad um im Notfall möglichst schnell vor Ort zu sein. Ebenso wie die Feuerwehr, die mit Löschwagen zentral darauf hoffte, nicht ausrücken zu müssen. Was mir persönlich ein wenig gefehlt hat, waren, wie auch schon erwähnt, Schilder. Ich selbst musste verletzt aus dem Wald zum Sanitäter gefahren werden (besagter Stacheldraht) und der Fahrer hatte keine Ahnung wo der ASB sich niedergelassen hatte. Hier gibt’s auch eine kleine Kritik zur Orga/Veranstalter: Ich wurde nicht einmal kontrolliert, ob ich a: bezahlt habe, b: Nichtspieler war c: mein Team Spieler waren, d: Waffen gechront waren. Selbstverständlich kann man das auch nicht bei so vielen Spielern machen. Jedenfalls nicht permanent. Aber ich hatte als reine Mitläuferkamerafrau sehr viel Zeit zum Schauen und sah zu keiner Zeit jemanden, der das überprüft. Vielleicht hofft man auch auf Ehrlichkeit, was ja etwas Gutes ist, zumal dieser Sport auf Fairness basiert. Zum Schluss unter diesem Punkt nicht nur Kritik sondern ein: Das geht gar nicht! Neben den sanitären Anlagen befanden sich mehrere Wassercontainer. In einem steckte ein Schlauch, aus dem zu jeder Zeit Wasser in diese Container lief. Vermutlich, um immer ausreichend Wasser auf Vorrat zu haben. War das Ding voll, sprudelten hunderte Liter Wasser auf den Boden. Abgesehen von der Verschwendung… neben dem Szenario stand ein Starkstromaggregat. Selbsterklärend, dass diese beiden Komponenten nicht gut miteinander harmonieren. Abgetrennt war das zwar mit einem Zaun aber wir befanden uns noch immer auf einem Festival mit einem reich gedeckten Alkoholtisch. - Note 3

Organisation: Hier scheiden sich die Geister. Wir selbst hatten einzig das Entladen des Fahrzeugs als Problem. Um 18 Uhr am Mittwoch waren wir mit Early Access Ticket dort und es war keine Schlange oder ähnliches vorhanden. Andere haben berichtet, dass sie am Mittwoch elendig lange Schlangen hatten aber wie gesagt, hat uns nicht betroffen. Auch, was am Donnerstag, dem Hauptanreisetag los war, wissen wir nicht. Da sind wir gemütlich zum Chronen gegangen, haben ein Bierchen getrunken oder Blödsinn gemacht. Auch, was das Festgelände angeht, war alles super, bis auf den Haupt-Futter-Stand. Sonst war im Großen und Ganzen alles in Ordnung. – Note 2

Spiel: Um es kurz zu sagen: Obergeil!!! Spielstart um kurz nach 10 Uhr mit Action bis 17 Uhr ohne Pause bzw. wer Pause machen wollte, pflanzte sich beim HQ oder Vorposten hin und pausierte. Missionen ohne Ende in den wildesten Formen, wie: Nimm dies ein, suche einen Zahlencode hier, untersuche die Forschungseinrichtung und mach Fotos, klau dem Bürgermeister Edelsteine... Das Angebot an Beschäftigung war grenzenlos. Man konnte, wenn man freundlich fragte, andere Fahrzeuge in Anspruch nehmen, sich Missionen beim Zugführer, Commander oder General abholen oder einfach stumpf an der Front sich die Seele aus dem Leib ballern. Für besondere Freaks gab es auch eine extra Panzer Mission dazu buchen was wir aber nicht in Anspruch genommen haben. Zusätzlich, wie bereits erwähnt, gab es ein Turnier, organisiert von G&G Armament, bei dem wir aber nicht teilgenommen haben, da es in der Spielzeit stattfand. - Note 1+ (ohne Bienchen, denn wir haben kaum Zombies gesehen)

Fazit: Ob Neuling, absoluter Anfänger, Ehefrauen oder alteingesessene Spieler: Auf der Dark Emergency erlebt man Airsoft in all ihren Facetten. Wir haben gerne die Fahrt von 10 Stunden von ganz unten quer durch Deutschland auf uns genommen, um dort spielen zu können. Absolut empfehlenswert. Das Preis/Leistungsverhältnis ist voll und ganz stimmig, für so ein großes Spektrum am Angebot definitiv lohnenswert. Die Dark Emergency ist jedes Jahr in kürzester Zeit ausgebucht, was schon ein Indiz für Gleichgesinnte mit der gleichen Meinung ist. Wir sind vollkommen erledigt ins Auto eingestiegen und die Tür war noch nicht zu, da fingen wir an, Pläne für 2020 zu schmieden.

Mehr Infos über das Event findet ihr hier: Dark Emergency